2011-07-05: "… und immer wieder Vettel, oder?""

25 – 25 – 18 – 25 – 25 – 25 – 18 – 25. Die Zahlenfolge klingt schon erhaben, doch die Souveränität, mit der Sebastien Vettel diese bislang 186 WM Punkte gesammelt hat, ist etwas, vor dem man den Hut ziehen muss.

2010 war der Red Bull überlegen und trotz einiger Fehler und technischer Defekte reichte es am Ende für Vettel, auch wenn es unnötig knapp war. An diesem Sieg ist der junge Heppenheimer aber gewachsen und so sieht es nun in diesem Jahr – einem Jahr in dem das Feld besonders im Rennen (weniger im Quali) extrem ausgeglichen ist – so aus, als könne niemand Sebastian Vettel stoppen.

Niemand? Also auch nicht der „Mythos Ferrari“? Das gab es in der Formel 1 schon unter Jean Marie Balestre nicht, unter der Regie von Max Mosley schon gar nicht und auch mit Jean Todt an der FIA Spitze kann man noch von Außen etwas Spannung ins Geschehen und die Roten nach vorn bringen. Die Konkurrenz von Vettel kann sich weder Hoffnungen machen. Das Zauberwort heißt „Zwischengas“ und das System ist so einfach wie genial.

Über den Auspuff wird der Diffusor angeblasen, was Abtrieb unterm Auto erzeugt. Abtrieb braucht man aber nicht nur beim Beschleunigen, sondern auch und vor Allem beim Bremsen. Also gibt man hier noch mal ordentlich Zwischengas, um auch in der Anbremsphase am Boden zu kleben. Red Bulls genialer Chefdesigner Adrian Newey hats erfunden, andere Rennställe habens nachgebaut.

Allerdings ist Ferrari hier etwas ins Hintertreffen geraten, weshalb die erwartete Leistungsfähigkeit der Italiener nicht eintrat. Da der Name Ferrari „zieht“, ist es wenig verwunderlich, dass das genau dies Team von der Regeländerung, die ab dem Silverstone GP am nächsten Wochenende greift, am meisten profitiert. Ferrari macht daher auch diesen GP zum Schlüsselrennen. Ist man hier konkurrenzfähig, sollte das auch den Rest der Saison so sein, denn eigentlich spricht die Strecke von der Charakteristik her eher für Red Bull. Gewinnt Alonso hier nicht, schreibt Ferrari die Saison ab und konzentriert sich bereits auf 2012.

Das schönste für die Fans wäre natürlich, wenn die 3 Top-Teams noch näher zusammen rücken und alle 6 Fahrer an einem guten Tag Rennen gewinnen können. Marc Webber tut sich da sicher etwas schwer, hat allerdings auch einen Teamkollegen, der alles andere in den Schatten stellt. Da geht fast unter, dass auch Webber inzwischen 109 Punkte gesammelt hat und in keinem Rennen weniger als 10. Nur Felipe Massa lässt derzeit keine Anzeichen dafür erkennen, dass er noch mal um eine WM kämpfen möchte. Seine Leistungen im direkten Vergleich mit Alonso sind eine Schande.

Hinter diesen 3 Teams reiht sich Mercedes ein. Im Qualifying auch mal zwischen den McLaren und vor Massa, orientiert man sich im Rennen wieder nach hinten und muss aufpassen, dass die Renault, die Williams, die Sauber, die Force India und die Torro Rossos nicht all zu groß werden im Rückspiegel. Hier spielt sich eigentlich der spannendste Part der aktuellen Formel 1 ab. Mercedes und Renault sind stärker als die anderen, aber der sechste Platz in der Konstrukteurswertung 2011 ist heiß umkämpft.

Da die Platzierung in der Konstrukteurs-WM den Verteilschlüssel für die Fernsehgelder bestimmt, geht es für diese 4 kleineren Teams uns überleben. Und Fahrer wie Kobayashi, Buemi, Sutil oder Alguersuari zeigen dies auch. KERS und DRS machen das Ganze noch etwas lustiger und die sehr schwankende Reifenperformance mancher Pirelli Mischung sorg für zusätzliche Rundenzeiten-Unterschiede und fröhliches Überholen.

Erst wenn man sich das Mittelfeld mal ein ganzes Rennen lang ansieht, versteht man richtig, dass die Regeländerungen zu Beginn dieser Saison tatsächlich die erhoffte Belebung in die Formel 1 gebracht haben. Leider hat man das bei RTL noch nicht erkannt. Aber auch hier stirbt die Hoffung zuletzt…

Euer Alex!

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